tDCS-Therapie

Erfahren Sie mehr über transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) - die Funktionsweise in der Praxis, den Einsatz bei psychischen Erkrankungen, in der Schmerztherapie und in anderen neuen Bereichen.

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Mögliche Ergebnisse von tDCS

  • Verbesserung der Stimmungslage
  • verringe­rte Schmerzintensität
  • weniger Schmerzschübe
  • verbesse­rter Schlaf
  • höhere Leistungsfähigkeit
  • Verbesserung der Lebensqualität
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tDCS bei Depressionen

Bei Depressionen kann man in bildgebenden Untersuchungen feststellen, dass die Aktivität der Neuronen im Gehirn ungleichmäßig ist. Die tDCS kann angewendet werden, um dies auszugleichen. Nach nur wenigen Sitzungen kann eine Verbesserung der kognitiven Leistung beobachtet werden. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass eine antidepressive Wirkung nach 2 bis 3 Wochen erreicht werden kann. Die tDCS kann unterstützend zu einer Standardtherapie eingesetzt werden.

tDCS bei Abhängigkeitserkrankungen 

Die Therapie von Abhängigkeitserkrankungen stellt eine besondere Herausforderung dar. Die kognitive Kontrolle des Konsums von Suchtmitteln und das Verlangen danach gilt als gestört. Durch Stimulation mit Hilfe von tDCS, kann die Risikobereitschaft und Suchtanfälligkeit gemindert werden, mit dem Ziel, das Verlangen zu reduzieren.

tDCS bei Schmerzen

Die Behandlung mit tDCS kann bei Patienten mit Erkrankungen wie Fibromyalgie, Migräne, chronischen, postoperativen oder neuropathischen Schmerzen die Schmerzwahrnehmung reduzieren. Schon nach einigen Anwendungen können positive Veränderungen eintreten, die auch nach der Behandlung anhalten.

tDCS bei kognitiven Defiziten

Viele Patienten mit neurologischen Erkrankungen leiden unter kognitiven Leistungsminderungen. Die Beeinträchtigungen können so ausgeprägt sein, dass die Patienten nicht oder nur teilweise in der Lage sind, ihren Alltag selbstständig zu bewältigen. Durch die Kombination von tDCS mit kognitivem Training können die Aufmerksamkeits- und Gedächtnisleistungen schneller und wirkungsvoller verbessert werden.

tDCS bei Motorischen Störungen

Bei einem Schlaganfall können die motorischen Bereiche einer Gehirnhälfte ausfallen oder gestört werden. tDCS kann die Bewegungsfähigkeit verbessern, indem es die Reorganisation des betroffenen Gehirnbereichs fördert, die neuronale Konnektivität erhöht und die Plastizität des Gehirns anregt. Die Kombination der tDCS mit üblichen Therapien, kann gezieltere und einseitigere Bewegungen ermöglichen.

tDCS bei Dysphagie

Nach einem Schlaganfall tritt bei etwa 50% aller Patienten eine akute Schluckstörung auf und ca. 25% aller Betroffenen leiden an einer chronischen Dysphagie. Die Unterstützung einer Schlucktherapie durch eine zusätzliche tDCS-Behandlung kann zu langfristigen Erfolgen führen.

 

tDCS bei Aphasie

Ein Schlaganfall kann zu einer schweren Störung der Sprachproduktion oder des Sprachverständnisses - einer sogenannten Aphasie - führen. Die tDCS über dem geschädigten Sprachzentrum kann die Sprachproduktion verbessern. Meist wird diese Behandlung in Kombination mit Sprachtherapie durchzugeführt.

tDCS bei Schizophrenie

Circa 50 – 70% der Schizophrenie-Erkrankten klagen über akustische Halluzinationen. Durch die tDCS können die Halluzinationen bereits nach wenigen Sitzungen verringert werden. Nach längerer Behandlungsdauer können anhaltende Effekte erzielt werden. 

Vorteile der tDCS

Sicheres Verfahren

Studien zu Sicherheit und Nebenwirkungen bestätigen, dass die tDCS besonders gut verträglich und nebenwirkungsarm ist. Gelegentlich treten Missempfindungen an der Stimulationsstelle auf. Nur vereinzelt wird über leichte Müdigkeit, in selteneren Fällen auch über Übelkeit und Kopfschmerzen berichtet. Es sind keine negativen Auswirkungen auf das Denken oder das Gedächtnis bekannt.

Praktisches Verfahren

Die tDCS findet i. d. R. ambulant statt. Während der tDCS-Therapie ist der/die Patient/in bei vollem Bewusstsein. Es ist keinerlei Sedierung oder Betäubung notwendig. Während der Stimulation können andere Therapieverfahren durchgeführt werden, wie z. B. kognitives Training, Motoriktraining, Sprechtraining usw. Es gibt keine Einschränkungen nach der Stimulation.

Wissenschaftlich erwiesen

Die tDCS ist eine wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode. In den letzten 15 Jahren wurde weltweit intensiv an der Methode geforscht. Durch klinische Studien konnte belegt werden, dass die tDCS bei der Therapie verschiedener neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen wirksam ist.

Häufig gestellte Fragen über tDCS

  • Wie läuft die Behandlung ab?

    Zur Vorbereitung befeuchtet der Therapeut zwei Stellen am Kopf mit einer Kochsalzlösung und befestigt die Elektroden mit Gummibändern oder mit einer Haube. Das Kopfhaar hat keinen Einfluss auf die Stimulation und muss nicht verändert werden. Während der Stimulation wird dann ein sehr schwacher Strom auf die Kopfoberfläche übertragen.

  • Wie fühlt sich die Stimulation an?

    Die tDCS ist eine sichere und gut verträgliche Methode. In der Regel spüren die Patient:innen den Strom gar nicht. Nur vereinzelt wird zu Beginn der Behandlung von einem Kribbeln oder einem leichten Brennen auf der Kopfhaut berichtet.

  • Wie lange dauert die Therapie?

    Empfohlen werden wöchentlich mehrere Sitzungen von 20 bis 30 Minuten Dauer. Die Anzahl der Sitzungen ist individuell verschieden und hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Zu Beginn der Therapie erstellt der Therapeut einen individuellen Behandlungsplan, welcher die tDCS und begleitende Therapiemethoden umfasst.

  • Wie kann ich auf ein tDCS-Gerät zugreifen?

    tDCS sollte nur von geschultem medizinischen Fachpersonal durchgeführt werden. tDCS-Geräte können nicht an Betroffene, sondern nur an medizinische Einrichtungen, Praxen oder Forschungslabore abgegeben werden.

    Wenn Sie daran interessiert sind, diese Therapie zur Behandlung einer medizinischen Erkrankung auszuprobieren, sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt oder Therapeuten.


    Sind Sie Arzt / Psychologe / Therapeut oder Forscher und an der Verwendung von tDCS interessiert?

    Erfahren Sie mehr über das geeignete Gerät für die tDCS in der Therapie oder Forschung.

  • Wo kann ich mich in tDCS ausbilden lassen?

    Eine professionelle Schulung in tDCS steht nur medizinischem Fachpersonal oder Forschern im Bereich der Humanwissenschaften zur Verfügung.


    Sind Sie ein Arzt / Psychologe / Therapeut oder Forscher und an einer professionellen Schulung in tDCS interessiert ist?

    Wir bieten praktische Workshops an verschiedenen Standorten in Deutschland  und weltweit an. Auf unserer LMS können Sie einen Online-Kurs zum Selbststudien belegen. Besuchen Sie die Webseite der  neurocare academy, um  einen tDCS-Kurse zu finden.

Ein Therapie­angebot für tDCS finden

Fachärztliche Praxen/Kliniken und Praxen für Psychologie

Praxen für Ergotherapie und Physiotherapie

Quellen

 

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[3] Batista E et al., A Randomized Placebo-Controlled Trial of Targeted Prefrontal Cortex Modulation with Bilateral tDCS in Patients with Crack-Cocaine Dependence. Int J Neuropsychopharmacol 2015

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